WIM HOF breathwork

Wim Hof Breathwork wurde erst in jüngerer Zeit von Wim Hof entwickelt. Die Methode hat in den letzten Jahren deutlich an Popularität gewonnen. In privaten Facebook-Gruppen tauschen sich tausende Anhänger aus. Im Vergleich zu holotropen Breathwork und Rebirthing Breathwork handelt es sich hier um eine tägliche Praxis, für die man lediglich 5-10 Minuten Zeit benötigt.

Die Technik

Breathwork nach Wim Hof besteht aus 20-30 Zyklen kontinuierlicher Atmung ohne Pausen zwischen Ein- und Ausatmen. Die Ausatmung sollte entspannt sein. Die Luft wird nicht rausgepresst. Ziel ist mehr Sauerstoff einzuatmen, als auszuatmen. ​

Nach dem letzten Atemzug (Ausatmen) wird die Luft so lange wie möglich angehalten. Es ist dabei keine Luft mehr in der Lunge. Dem Drang zu atmen sollte man so lange wie möglich widerstehen. Wenn nicht mehr möglich dann atmet man nochmal kräftig ein und hält die Luft nochmals für 15-30 Sekunden. 

Diesen Vorgang wiederholt man 2-3 mal.

Wissenschaftliche Erklärung

Die 20-30 Zyklen kontinuierliche Atmung erhöhen den Sauerstoffanteil im Blutkreislauf, was den Blut-pH-Wert alkalischer macht. Man atmet mehr CO2 aus als normal, was bedeutet, dass man seinen Atem viel länger als normal anhalten kann. Es ist nämlich das CO2, das dem Gehirn signalisiert, dass man wieder atmen muss. ​

Beim Atem anhalten bei leerer Lunge sinkt der Sauerstoffgehalt im Blut. Sobald eine kritische Schwelle unterschritten wird, führt dies zu einer kurzen Zeit der Hypoxie. Das Gehirn reagiert, indem es dem Körper signalisiert, dass er sich auf das Überleben in einer Umgebung mit niedrigerem Sauerstoff vorbereiten muss. Dazu leitet es eine positive Stressreaktion ein. Es wird eine Reihe von Hormonen freigesetzt, insbesondere Adrenalin, Dopamin und Noradrenalin. Blutgefäße erweitern sich, besonders in den Bereichen von Gehirn und Herz. Hier wird der meiste Sauerstoff benötigt.

Die letzte Inhalation und die Atempause für 15-30 Sekunden gibt dem Gehirn einen neuen Sauerstoffschub. Dadurch entstehen noch mehr Wohlfühlhormone und eine Spülwirkung bei der frisches Blut an alle Organe abgegeben wird. Das Nettoergebnis dieser Methode ist eine höhere Belastbarkeit.